Die Schützenstraße verbindet den neu entstehenden Hauptbahnhof mit der Innenstadt und leitet über den Karlsplatz hin zum Marienplatz. Sie begleitet öffentliche, sowie gewerbliche Nutzungen und bildet so den Auftakt zur innerstädtischen Entwicklung Münchens zum Geschäftszentrum.
Kaufhaus Schützenstraße
- Ausgezeichnet: German Design Award 2024 - Winner „Excellent Conceptual Architecture“
- Zertifiziert:
- Jahr: seit 2022
- Kategorie: Revitalisierung
- Nutzung: Business, Büro, Sonstige Nutzung
- Status: Unrealisiert
- Konstruktion: Holzhybrid
-
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Leistungen
Wettbewerbsbeitrag
Anerkennung 4.Platz
Standort
Schützenstraße
München
Bruttogeschossfläche
ca. 48.250 m²
Auftraggeber
SIGNA Real Estate Management Germany GmbH
Das Konzept sieht vor, die Schützenstraße in das Gebäude zu integrieren, den öffentlichen Stadtraum in das Gebäudeinnere zu erweitern und damit selbst zum Teil des Stadtraums zu werden. Der Stadtraum wandelt sich zum Marktplatz, frei form- und bespielbar. Außen- und Innenraum werden miteinander verwoben und inszeniert.
Dieser Ansatz ist unsere Antwort auf das Aussterben der innerstädtischen Kaufhäuser und repräsentiert den Prototypen des neugedachten, modernen Kaufhauses.
Städtebau
Ausgehend von der Geometrie des Grundstückes wird der Baukörper in drei Abschnitte gegliedert. Eingeschobene Lichthöfe bilden in ihrer Dimensionierung und Zuschnitt den Grundaufbau des Gebäudes. Die Dachlandschaft wird durch die vier, quer zur Schützenstraße verlaufenden Glaskörper rhythmisiert. Die verlorengegangene, historische Bebauung wird in ihrer Gliederung wieder zitiert.
Fassaden
Zwei Schichten bilden die Fassade. Die außenliegende, luftdurchlässige Klimaschicht und die innenliegende funktionale Schicht. Durch den Kamineffekt innerhalb der Klimaschicht, wird durch Sogwirkung die Abluft aus den Innenräumen herausgeführt und umgekehrt mit Frischluft versorgt. Zusätzlich wird die städtische Schallimmission deutlich minimiert, sodass es den Büronutzern das Öffnen der Fenster erlaubt und eine natürliche Belüftung ermöglicht.
Nutzungen
Architektonisch prägend ist die öffentlich zugängliche Markthalle, um welche sich die Einzelhandels-, Gastronomie-, Dienstleistungs-, Kultur- und Büroflächen anordnen. Durch die Nutzungsmischung- und Schichtung wird ein urbanes und zukunftsweisendes Quartier geschaffen. Die Mietflächen für Büros staffeln sich vom 1.Obergeschoss bis in die Dachaufbauten. Die begehbaren Dachlandschaften schaffen Raum für öffentliche Nutzungen wie z.B. Gastronomien, urbane Grünflächen und privat nutzbare Terrassenflächen.
Bauweise
Zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks werden alle Obergeschosse in einer Holzhybrid-Bauweise ausgeführt. Die bauphysikalischen Eigenschaften des Holzes tragen zur Verbesserung der Raumluftqualität und Feuchteregulierung bei. Die Erschließungskerne werden aus Stahlbeton, die Stützen aus Massivholz und die Decken aus einem Holz-Beton-Verbund verbaut.
Freiflächen
Zur Verbesserung des Mikroklimas sind alle Dachflächen mit Retentionsdächern bzw. intensiver Begrünung ausgestattet. Durch die Begrünung wird die Biodiversität unterstützt und der Überhitzung der Stadt entgegengewirkt.